Grenzen durchbrechen
Alles fängt mit einer Vision an, wusste Extremsportler Benedikt Böhmeindrucksvoll aus eigenen Erfahrungen von Besteigungen einiger 6000 Meter hoher Berge auf der ganzen Welt zu berichten. Er machte Mut, Grenzen zu durchbrechen, Grenzen im Kopf und Grenzen, die von Mitbewerbern am Markt gesetzt worden sind. Dass man damit erfolgreich sein kann, bewies Böhm als Geschäftsführer der Marke Dynafit. Wenn wir den Anspruch haben zu führen und vorauszugehen, werden wir auch Misserfolge erleben. Wichtig, so Böhm, sei es Krisen zu reflektieren
Aus Brüssel viel Neues
Dr. Peter Jahn, Mitglied des Europäischen Parlaments im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, gewährte einen Einblick aus erster Hand in die aktuelle Diskussion um die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU in der nächsten Förderperiode 2021-2027. So müssen die Agrar-betriebe künftig insgesamt mit einer rückläufigen finanziellen Unterstützung aus Brüssel rechnen.
Das in der Branche wenig beliebte Greening soll durch Eco-Schemes, eine neue ökologische Regelung, ersetzt werden. Denn Umweltverträglichkeit und Klimaschutz werden in der GAP künftig eine größere Rolle spielen. Dr. Jahr will sich vor allem auch für Entbürokratisierung und Vereinfachung in der EU einsetzen. Zudem setzt er auf lokale Arbeitsgruppen in den EU-Mitgliedsstaaten.
Effizientere Produktion durch Precision Farming
80 Prozent der Wettbewerbsfähigkeit unserer Agrarbetriebe kommen aus der Produktion. Das stellte Dipl.-Ing. agr. Peer Leithold, Experte für digitalen Pflanzenbau heraus. Also mache es Sinn mit den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung in eben diesem Bereich zu arbeiten. Der digitale Pflanzenbau leistet einen Beitrag zu mehr Ertrag und fördert die Umweltverträglichkeit. Der einzelne Betrieb wird in seiner Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Er kann effizienter produzieren. Die Betriebsleitung kann bessere Entscheidung treffen. Die Betriebsführung wird erleichtert.
Einfach reden können
Die Verbraucher werden zunehmend sensibler in Ernährungsfragen. Die Landwirtschaft steht immer öfter in der Kritik von Verbraucher-, Umwelt- oder Tierschützern. Wie man in solchen Debatten den richtigen Ton trifft, hat Moritz Kirchner demonstriert. Kirchner war 2015 deutscher Vizemeister im Debattieren, wurde aktuell mit dem zweiten Platz beim Debattierwettbewerb Science Slam ausgezeichnet. Sein Credo für die einfache und wirkungsvolle Rede: Emotionen wecken und auf das Publikum übertragen, glaubwürdig sein
und widerspruchsfrei bleiben.
Klimawandel – oder nicht?
Das Jahr 2018 war ein extremes Wetterjahr. Die lang anhaltende Dürre bereitete der Landwirtschaft große Probleme. Der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes Prof. Dr. Paul Becker bestätigte, dass sich Phänomene dieser Art in Zukunft wiederholen werden. In der Folge setzt die Pflanzenentwicklung früher
ein und Schädlinge können sich stärker vermehren. Extreme Niederschläge auf engstem Raum nehmen zu.
Im Dialog: Vogel und Habeck
Einen spannenden Schlussakkord setzten der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes e.V. und Vizepräsident des Deutschen BauernverbandesWolfgang Vogel und der Bundesvorsitzenden Bündnis 90 / Die Grünen Dr. Robert Habeck in einem Streitgespräch zum Verhältnis von konventioneller gegenüber öko-logischer Landwirtschaft. In der Diskussion behandelten sie die Themen GAP, Dürrehilfe, Agrarwende und Umweltverträglichkeit. Waren ihre Positionen bei dem Thema GAP konträr, so plädierten beide dafür, die Barrieren zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft abzubauen. Vogel betonte mit Nach-druck, die Landwirtschaft arbeite nachhaltig. Beide wünschten sich in Zukunft miteinander und nicht über-einander zu reden.
Die Gäste, allen voran die Sparkassen, sparten nicht mit Lob. „Zum 10. Agrarkonvent haben sich die Verantwortlichen in der Tat etwas Besonderes einfallen lassen.“