Ermrich kritisiert Bundesfinanzminister

Parlamentarischer Austausch des OSV: Sparkassen behaupten sich

Berlin/Magdeburg, 27. Februar 2020    Der Geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Dr. Michael Ermrich, hat die Pläne der Bundesregierung für eine Transaktionssteuer kritisiert. „Von der ursprünglichen Absicht, riskante Sekunden-Deals auszubremsen, ist nichts mehr übrig. Die großen Spekulanten sollen gar geschont werden, dafür langfristig orientierte Vorsorge-Kleinsparer draufzahlen. Das ist das falsche Signal in einer Zeit, in der Fonds – auch mit Aktien im Portfolio – der einzige Ausweg sind, um denen, die sparen können, einen Weg zu ebnen, damit sie aktiv für das Alter vorsorgen“, sagte Ermrich auf einem parlamentarischen Austausch des Verbandes in Magdeburg.

Er sei besorgt über die negativen Auswirkungen bestimmter Entwicklungen bei der Bankenregulierung auf die Gesellschaft und letztlich auch auf die Wirtschaftsentwicklung in Sachsen- Anhalt. Beispielhaft verwies er auf die nach wie vor bestehenden Pläne zur Einführung einer europaweiten Einlagensicherung, bei der deutsche Sparkassenkunden für andere mithaften müssten.

Die aktuelle Situation sei nach wie vor schwierig für die Sparkassen. Das Sparkassengeschäft in Sachsen-Anhalt wachse zwar überproportional, der Gewinn sinke dennoch. Trotzdem blieben die Sparkassen an der Seite der Kunden. Im vergangenen Jahr vergaben die 13 Sparkassen des Landes insgesamt neue Kredite in Höhe von 2,3 Mrd. Euro und damit 11,9 Prozent mehr als 2018, davon je 1 Mrd. Euro für Unternehmen und Selbständige (+ 10,5 Prozent) und für Privatpersonen (+ 11,5 Prozent).

Gleichzeitig stellten die Sparkassen und ihre Stiftungen in Sachsen-Anhalt 9,9 Millionen Euro für Sponsoring-Vorhaben und Stiftungsprojekte aus den Bereichen Sport, Kultur, Jugend, Soziales, Umweltschutz und Forschung zur Verfügung. Der Wert liegt wieder leicht über dem des Vorjahres (9,6 Millionen Euro).