Parlamentarischer Abend des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

Weskamp warnt vor weiteren Belastungen der Sparkassen

Berlin/Dresden, 31. Mai 2022     Die sächsischen Sparkassen sind präsent, in allen Städten und Landkreisen und jederzeit, auch in Krisenzeiten. „Trotz der Einschränkungen während der Pandemie haben die Sparkassen Kredite an Wirtschaft und Privatpersonen gegeben. Auch an ihrem Engagement für kulturelle, soziale und sportliche Projekte haben sie in den Pandemiejahren festgehalten. Sparkassen reden nicht nur von Nähe zu den Menschen, sie handeln auch entsprechend“, betonte der Geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Ludger Weskamp, auf einem Parlamentarischen Abend des Verbandes.

So haben die Sparkassen in Sachsen im vergangenen Jahr neue Kredite an Unternehmen in Höhe von 3,2 Mrd. Euro und an Privatpersonen in Höhe von 2,5 Mrd. Euro vergeben. In den ersten drei Monaten des Jahres waren es bereits 902 Millionen Euro für Unternehmen und Selbstständige und 667 Millionen Euro für Privatpersonen. Beide Werte liegen über dem Vorjahresniveau.

Die Sparkassen hielten – trotz vieler abgesagter Events und geschlossenen Museen im Lock down – an ihrem Sponsoring-und Stiftungsengagement fest. In den zurückliegenden beiden Jahren engagierten sich die sächsischen Sparkassen und der OSV sowie die dazugehörigen Stiftungen mit über 32 Millionen Euro für Sponsoringvorhaben und Stiftungsprojekte aus den Bereichen Sport, Kultur, Jugend, Soziales, Umweltschutz und Forschung.

Weskamp hob hervor, dass die sächsischen Sparkassen selbstverständlich auch Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine unterstützten.

„Unsere Sparkassen eröffneten über 10.000 Konten in Sachsen, organisierten Crowdfunding, Sach- und Geldspenden, Benefizkonzerte, eingliedernde Freizeitaktivitäten und wo möglich auch Wohnraum. Mittlerweile tauschen sie die eigentlich nicht konvertible Währung Hrywnja in Euro um.“

„Sparkassen sind gemeinwohlorientiert, regional verankert und dezentral. Ihre Tätigkeit ist auf das Trägergebiet beschränkt. Sie bringen den Freistaat insgesamt mit voran.“

Weskamp kritisierte, dass Sparkassen durch europäische und manchmal auch bundespolitische Initiativen zu stark behindert würden. Sparkassen benötigen solide, stimmige Rahmenbedingungen. Wir wären ja schon froh, wenn Regulierer und Bankenaufsicht auf Bundesebene uns nicht ständig neue, oft nicht nachvollziehbare Zusatzlasten aufbürden würden, uns einfach unsere Arbeit machen ließen. Stattdessen haben wir in Aussicht gestellt bekommen, dass die Kreditvergabe weiter erschwert werden soll, durch zusätzliche Eigenkapitalanforderungen. Wichtig ist auch, dass das sparkasseneigene Sicherungssystem erhalten bleibt.”

Weskamp versprach, auch bei anstehenden Herausforderung an der Seite der Menschen zu stehen. Beispielhaft nannte er den Weg zur Klimaneutralität. Diese Transformation, vor der Deutschland insgesamt stehe, sei teuer. Bis 2045 gehe es bundesweit um zusätzliche 1,9 Billionen Euro. Hier würden Kredite gebraucht, die Sparkassen stünden bereit. „Unser Vorteil ist die regionale Nähe zu den Kunden, die konkrete Kenntnis von Nachbarn und Unternehmen vor Ort. Das ist bei der Kreditentscheidung besonders wichtig.“