25. Unternehmer-Preis des Ostdeutschen Sparkassenverbandes – Unternehmen, Verein und Kommune des Jahres ausgezeichnet
Potsdam/Berlin, 25. November 2021 Sie stehen für Ideenreichtum, Kreativität, Engagement und mutiges Unternehmertum und prägen die Städte und Landkreise. Sie machen ihre Heimat lebenswerter. Sie wagen etwas für die Gemeinschaft: Die Preisträger des Unternehmer-Preises des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), der am Donnerstag zum 25. Mal in Potsdam vergeben wurde.
„Die Preisträger überzeugen als engagierte Menschen, die etwas wagen und bewegen. Sie sind überzeugende Botschafter Ostdeutschlands und tragen dazu bei, ihre Heimat voranzubringen“, würdigte der Geschäftsführende OSV-Präsident, Dr. Michael Ermrich.
Insgesamt 210 Kandidaten hatten sich beworben. Ausgezeichnet werden je ein Preisträger aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt in den Kategorien „Unternehmen des Jahres“, „Verein des Jahres“ und „Kommune des Jahres“. Die Sieger kommen in diesem Jahr aus Nauen, den Landkreisen Märkisch-Oderland und Ostprignitz-Ruppin, aus der Hansestadt Rostock, den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Vorpommern-Greifswald, dem Landkreis Bautzen, dem Vogtland und dem Erzgebirge, aus der Region Oberlausitz-Niederschlesien sowie aus den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und dem Salzlandkreis.
Unternehmen des Jahres
Die Auszeichnung „Unternehmen des Jahres“ würdigt Betriebe, die sich mit einem modernen Marketing und einem kreativen Potenzial am Markt behaupten und durch stabiles Wachstum dauerhaft Arbeitsplätze schaffen.
Brandenburg – nachhaltig im Alltag
Die Auswahl an Rindenmulch und Blumenerde ist groß in den Baumärkten. Aber nur wenige bieten dies auf einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Basis an. Das Unternehmen des Jahres Brandenburg, die Störk GmbH aus Nauen, setzt auf dieses Marktsegment. So werden in den Rindenmulch „Hackschnitzel“ aus einheimischen Fichten, Kiefern und Tannen verarbeitet. Bei den Blumenerden wird auf Torf verzichtet. Der schonende Umgang mit der Natur und Rohstoffen ist dem Unternehmen aus Nauen seit Jahren wichtig.
49 Mitarbeiter produzieren jährlich 330.000 m³ Blumenerde, Rindenmulch und Biofilter, 110.000 Paletten werden an Baumärkte ausgeliefert. Der Umsatz beträgt mehr als 10 Millionen Euro im Jahr. Das gesamte Sortiment soll torffrei werden.
Der Geschäftsführende Präsident des OSV, Dr. Michael Ermrich, das Vorstandsmitglied der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam, Andreas Koch, sowie der Landrat des Landkreises Havelland, Roger Lewandowski, überreichten den Preis an die Geschäftsführerin der Störk GmbH, Cordula Schmude.
Mecklenburg-Vorpommern – gutes Klima
Seit Corona ist ein gutes Klima wichtiger denn je. Das Unternehmen des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern, die Dr. Diestel GmbH aus der Hansestadt Rostock, setzt diese Erkenntnis schon seit bald 30 Jahren in gute Produkte um.
Die 130 Mitarbeiter sind gefragt, wenn es um Lüftungs-, Klima-, Kälte-, Reinraum-, Regelungs- oder Elektrotechnik geht. Meistens betreffen die Aufträge gleich mehrere dieser Tätigkeitsfelder. Genau durch diese Systemverantwortlichkeit zeichnet sich das Unternehmen aus. „Alles aus einer Hand“ ist das Motto. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei
18,2 Millionen Euro.
Das Unternehmen für Lüftungstechnik produzierte zunächst Lüftungsanlagen für Schiffe. Mittlerweile versorgt es Kunden aus der Forschung, Pharmazie und Medizintechnik, auch aus dem Lebensmittelbereich und der Autoindustrie, mit Lüftungs- und Klimasystemen. Auch viele Operationssäle sind mit Dr. Diestel Anlagen ausgestattet.
Die Geschäftsführer des Unternehmens, Dr. Thomas Diestel und Marcus Diestel, erhielten den Preis von Dr. Michael Ermrich und dem Vorstandsmitglied der Ostseesparkasse Rostock, Karsten Pannwitt.
Sachsen – weltweiter Durchblick
Kunst und Kulturgüter zu schützen, zu bewahren und erlebbar zu machen, gelingt dem Landessieger Sachsen, der Vitrinen- und Glasbau Reier GmbH aus Lauta (Landkreis Bautzen).
Das Unternehmen hat hochspezialisierte Museumseinrichtungen und Vitrinentechnik entwickelt. 100 Mitarbeiter aller Gewerke wirken zusammen so dass u. a. Hochsicherheitsvitrinen, Münzvitrinen und klimatisierte Vitrinen zur Produktpalette zählen. Weltweit bieten nur fünf Unternehmen solche spezialisierten Produkte an.
Die Firma Reier liefert weltweit. Besucher des Naturhistorischen Museums in London, des Nationalmuseums Katar, der Eremitage St. Petersburg oder des Humboldt-Forums in Berlin bewundern Exponate in Reier-Vitrinen. Auch vor Herausforderungen schreckt das Unternehmen nicht zurück. In Katar mussten die bis zu 20 Meter langen Vitrinen auf einem geneigten Fußboden montiert werden.
Dr. Michael Ermrich und Jens Kobarg, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, übergaben den Preis an den Geschäftsführer des Unternehmens, Uwe Reier.
Sachsen-Anhalt – Gutes bewahren
Wegwerfen, was nicht gebraucht wird, kommt für den Landessieger Sachsen-Anhalt, die SOEX Processing Germany GmbH aus Bitterfeld-Wolfen, nicht in Frage. Sie schenkt Textilien ein zweites Leben und trägt so zum Erhalt von Ressourcen bei. Der Spezialist für Textilsortierung und Recycling versorgt Läden mit Second-Hand-Kleidung. Auch Autozulieferer zählen zu den Kunden des Unternehmens.
Jährlich werden im 24/7-Betrieb rund 11.000 Tonnen Alttextilien mechanisch zu ausgesuchten Sekundärrohstoffen (Reißfasergemische) gerissen und von verschiedenen Industriezweigen zu neuen Produkten weiterverarbeitet. Das Unternehmen legt Wert auf hohe Qualität der Ware.
Den Preis überreichten Dr. Michael Ermrich und Thomas Möbius, Verhinderungsvertreter des Vorstandes der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld, an den Produktionsleiter André Schulze.
Verein des Jahres
Die Kategorie „Verein des Jahres“ richtet sich an Vereine, deren Mitglieder besondere Leistungen mit hoher gesellschaftlicher und regionaler Bedeutung vorweisen können. Bewerben konnten sich auch in diesem Jahr Vereine aus den Bereichen Soziales, Kultur, Sport und Wirtschaft.
Brandenburg – Geschichte erleben
Alltagsgeschichte erlebbar machen hat sich der Verein des Jahres Brandenburg vorgenommen. Der Museumsverein Altranft e. V. (Landkreis Märkisch-Oderland) vermittelt anschaulich die Agrargeschichte des Ortes und die Besiedlung des Oderbruchs. Zum Museum gehören neben einem Schloss auch weitere Bauten wie alte Bauernhäuser, ein ehemaliges Fischerhaus, ein Wasch- und Backhaus und eine Dorfschmiede.
Der engagierte Museumsverein hat sich erst 2015 gegründet, um die Schließung des Freilichtmuseums Altranft zu verhindern. Aktionstage, an denen töpfern, spinnen und andere Tätigkeiten vermittelt werden, und Angebote für Schulklassen machen Geschichte lebendig. Auch dem Engagement des Vereins ist es zu verdanken, dass der Oderbruch als Europäisches Kulturerbe nominiert wurde.
Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Märkisch-Oderland, Uwe Schumacher, und Dr. Michael Ermrich übergaben den Preis an die Vorstandsvorsitzende Vera Wesner sowie den Programmleiter Dr. Kenneth Anders.
Mecklenburg-Vorpommern – Menschen treffen
Regionalgeschichte lebendig machen, hat sich auch der Verein des Jahres Mecklenburg-Vorpommern vorgenommen: der Förderverein Renaissanceschloss und Museum Gadebusch e. V. (Landkreis Nordwest-mecklenburg). Das Schloss Gadebusch ist über 400 Jahre alt. In der DDR wurde es als Verwaltungsbau genutzt, nach der Wende stand es lange leer.
Der Verein will das Renaissance-Schloss in einen Ort der Begegnung und Völkerverständigung verwandeln und regionale Geschichte vermitteln. Die Festspiele MV waren schon zu Gast in Gadebusch und während des ganzen Jahres bietet der Verein informative und unterhaltsame Veranstaltungen.
Die Vereinsvorsitzende Bringfriede Weidemann sowie der erste stellvertretende Bürgermeister der Stadt Gadebusch, Thomas Konieczny, erhielten den Preis von Dr. Michael Ermrich und dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest, Manuel Krastel.
Sachsen – Kindern helfen
Kindern und Jugendlichen zu helfen, u. a. durch mehr und bessere Bildung, hat sich der Verein des Jahres Sachsen, der Waldhäusl e. V. aus Zittau, zum Ziel gesetzt. Der Verein betreibt in einer ehemaligen Fabrikhalle in Oderwitz ein integratives Kinderhaus und eine Lernwerkstatt und bietet offene Kinder- und Jugendarbeit.
Dabei ist dem Verein Inklusion ein Anliegen. Behinderte und nichtbehinderte Kinder sollen gemeinsam die Kindheit genießen. Die Nähe zur Natur ist dem Verein ebenso wichtig, wie das Miteinander mit Tschechien und Polen. Jung und Alt harmonisieren, denn auch Senioreneinrichtungen werden eingebunden.
Frank Hensel, Vorstandsmitglied der Sparkassen Oberlausitz-Niederschlesien und Dr. Michael Ermrich übergaben den Preis an die Geschäftsführerin des Waldhäusl e. V., Gisela Glathe.
Sachsen-Anhalt – gezielt unterstützen
Jung und Alt gestalten gemeinsam, dieses Ziel verfolgt der Verein des Jahres Sachsen-Anhalt „Wir“ e. V. – Landfrauen helfen sich selbst. Der Verein betreibt in Jessen (Landkreis Wittenberg) ein Mehrgenerationenhaus. Daneben bietet er umfangreiche soziale Dienste wie die Beratung junger Familien, Hilfe bei Haushaltssauflösungen oder Umzüge für Bedürftige.
In einer eigenen Schneiderei werden Kleider für Bedürftige geschneidert, ein Suppenstübchen bietet Mittagsangebote. Hinzu kommt eine Spielzeug- und Tauschbörse, Hausaufgabenhilfe, Seniorentreffs und sogar ein regionales Reisebüro. Sogar ein kleines Museum unterhält der Verein.
Die Vereinsvorsitzende Margit Mehr nahm den Preis von Dr. Michael Ermrich, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Wittenberg, Thomas Arndt, sowie dem Landrat des Landkreises Wittenberg, Christian Tylsch, entgegen.
Kommune des Jahres
Teilnehmen am Wettbewerb „Kommune des Jahres“ konnten Kommunen, die durch ihre kommunale Wirtschaftsförderung ihre Standortattraktivität gesteigert und die Ansiedlung von Unternehmen gefördert haben.
Brandenburg – Jung und beliebt
Jung, ländlich und beliebt bei Einwohnern und Neubürgern ist die Kommune des Jahres in Brandenburg, das Amt Temnitz (Landkreis Ostprignitz-Ruppin). Sechs Gemeinden mit 5.600 Einwohnern bieten am Rand der Kyritz-Ruppiner Heide nicht nur Firmen ein gutes Klima, sondern auch Alt- und Neubürgern ein lebenswertes Umfeld.
Mitarbeitern der Gewerbebetriebe im Temnitzpark wird bezahlbarer Wohnraum angeboten. Die Baugenehmigungen sind von 2019 bis 2020 um 30 Prozent angestiegen. Familien freuen sich über fünf kommunale Kindertagesstätten und zwei Grundschulen. Das Engagement kommt an: Um sieben Prozent ist die Einwohnerzahl seit 2014 auf 5.600 angewachsen.
Die Auszeichnung nahmen der Amtsdirektor von Temnitz, Thomas Kresse, sowie der Bürgermeister von Temnitztal, Michael Mann, von Dr. Michael Ermrich und dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, Markus Rück, entgegen.
Mecklenburg-Vorpommern – Neubürger gefunden
Auch die Kommune des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Loitz (Landkreis Vorpommern-Greifswald), wirbt um Neubürger und setzt auf eine Demografie gerechte Stadtentwicklung. Im Generationenquartier wirken Jung und Alt zusammen. Mit der Initiative „Dein Jahr in Loitz“ wirbt die Gemeinde um Berliner, die ein Jahr in Loitz mietfrei leben und ein Kulturangebot schaffen durften. Die historische Speicherstadt und die Sehenswürdigkeiten der Altstadt locken auch Besucher an, die Ruhe suchen, abseits der belebten Ferienquartiere. Schulen, Kitas und Altenheime, aber auch Ärzte sind für die 4.300 Einwohner da.
Bürgermeisterin Christin Witt erhielt den Preis von Dr. Michael Ermrich und Jörg Berner, Vertriebsdirektor, sowie Heike Schumacher, Filialleiterin, der Sparkasse Vorpommern.
Sachsen – mehr als nur Wintersport und Musik
Wintersportler und Musiker schätzen die Kommune des Jahres Sachsen. Die Stadt Klingenthal (Landkreis Vogtlandkreis) ist bekannt für ihre moderne Skisprungschanze, die Sparkassen Vogtland Arena. Sprungwettbewerbe, u. a. Weltcups, werden dort ausgetragen, auch die nordischen Kombinierer kommen gerne ins Vogtland.
Beliebt sind auch die Musikinstrumente aus Klingenthal. Geigenbauer, aber auch Akkordeon-Hersteller haben einen hervorragenden Ruf und auch Musikwettbewerbe wie der Internationale Akkordeon Wettbewerb finden in der Gemeinde mit 8.000 Einwohnern statt.
Dr. Michael Ermrich und Silke Schneider, Direktorin Firmenkunden der Sparkasse Vogtland, übergaben den Preis an den Oberbürgermeister, Thomas Hennig.
Sachsen-Anhalt – Sport statt Bergbau
Die Kommune des Jahres Sachsen-Anhalt, die Stadt Seeland (Salzlandkeis), entstand erst 2009 aus sechs Gemeinden. Die Region war bis zur Wende eine der größten Bergbauregionen der DDR. Den Strukturwandel hat die 7.900 Einwohner Gemeinde zwischenzeitlich gut bewältigt. Ein Aluminiumwerk bietet Arbeitsplätze. Das Institut für Pflanzgenetik und Kulturpflanzen-forschung zieht Biotechnologen aus der ganzen Welt an. Seeland gelang darüber hinaus viele Gewerbeansiedlungen.
2009 ereignete sich in einem ehemaligen Tagebaugebiet ein Erdrutsch, drei Menschen starben. Die Gemeinde verzichtete darauf, ein Naherholungsgebiet anzulegen. Mittlerweile kann sie aber sichere Wassersportmöglichkeiten anbieten.
Den Preis überreichten Dr. Michael Ermrich und Helmut Ibsch, Vorstandsmitglied der Salzlandsparkasse, an die Bürgermeisterin Heidrun Meyer.
Sonderpreis SUPERillu – mit Präzision zum Erfolg
Auf Präzision legt die WESKO GmbH aus Stollberg großen Wert und wurde dafür mit dem Sonderpreis der SUPERillu ausgezeichnet. Wesko ist ein Komplettanbieter für innovative Präzisionslösungen vom Prototypen bis hin zum serienreifen Teil in den Geschäftsbereichen des Werkzeug- und Formenbaus, der Kunststoffverarbeitung sowie der Prüftechnik.
Das Unternehmen bietet technologisch anspruchsvolle Verfahren wie Mikro-, Mehrkomponenten-, Multikavitätenspritzguss oder additive Fertigungs-verfahren. Darüber hinaus setzt sie auf E-Mobilität. Bereits seit 2013 werden Ladestationen für E Autos produziert. Auch in die Brennstoffzellentechnik ist das Unternehmen eingestiegen.
Den Preis überreichten Dr. Michael Ermrich und Manuela Willimowski, Verhinderungsvertreterin des Vorstandes der Erzgebirgssparkasse, gemeinsam mit Stefan Kobus, Chefredakteur der SUPERillu, an den Geschäftsführer Michael Wiesehütter.