Berlin, 24. April 2020 Die Kreditvergabe bei den Sparkassen boomt gerade auch in Zeiten der Corona Epidemie und liegt nach Angaben des Geschäftsführenden Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Dr. Michael Ermrich, deutlich über dem Vorjahresniveau.
Im 1. Quartal vergaben die 45 Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt neue Kredite in Höhe von 1,6 Mrd. Euro an Unternehmen und Selbständige. Das waren 24,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein auf den März entfielen fast 593 Millionen Euro, das waren 9,3 Prozent mehr als im März 2019.
„Die Zahlen beweisen, dass wir auch in der momentanen Krise an der Seite unserer Kunden stehen. Wir setzen uns darüber hinaus in Gesprächen mit der Politik dafür ein, dass gezielt dort geholfen wird, wo die bisherigen Hilfsmaßnahmen nicht greifen, beispielsweise in der Gastronomie“, betonte Ermrich.
„Aufgrund der Corona-Krise beobachten die Sparkassen eine hohe Nachfrage nach KfW-Förderprogrammen. Der Alltag ist anders geworden, für Sparkassenmitarbeiter und Kunden“, sagte Ermrich weiter. „Unsere Sparkassen sind für die Kunden auf allen Kanälen da, per Telefon, Chat oder auch bei Bedarf in den Geschäftsstellen, sowohl für Privat- als auch Firmenkunden.“
Für Privatpersonen genehmigten die Sparkassen in den ersten drei Monaten neue Kredite in Höhe von 1,4 Mrd. Euro. Das waren 23,1 Prozent mehr als im korrespondierenden Vorjahreszeitraum. Im März bewilligten sie 528 Millionen Euro (+ 19,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum).
Neue Kredite für Unternehmen und Selbstständige in den einzelnen Ländern (Januar bis März)
Der Zuwachs an Krediten für Unternehmen und Selbständige verteilte sich wie folgt auf die einzelnen OSV-Staatsvertragsländer:
Spitzenreiter war Sachsen – Die zwölf Sparkassen bewilligten im ersten Quartal neue Kredite für Unternehmen und Selbständige in Höhe von 852 Millionen Euro und damit 32,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im März wurden Kredite in Höhe von 288 Millionen Euro (+ 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat) zugesagt.
Brandenburg – Die elf Sparkassen bewilligten im ersten Quartal neue Kredite für Unternehmen und Selbständige in Höhe von 327 Millionen Euro und damit 41 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im März waren es rund 134 Millionen Euro (+ 64,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat).
Neue Kredite für Unternehmen und Selbständige in Höhe von rund 172 Millionen Euro (+ 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) vergaben die neun Sparkassen in Mecklenburg Vorpommern in den ersten drei Monaten. Allein im März wurden Kredite in Höhe von 76 Millionen Euro (+ 18,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat) zugesagt.
Allein Sachsen-Anhalt registrierte in diesem Kundensegment zwischen Januar und März einen leichten Rückgang der neuen Kredite von 4,8 Prozent.
Neue Kredite für Privatpersonen in den einzelnen Ländern (Januar bis März)
In diesem Marktsegment war Sachsen Spitzenreiter mit neuen Krediten in Höhe von 573 Millionen Euro, 30,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2019. Auf den März entfielen rund 220 Millionen Euro (+ 36,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat).
In Brandenburg beliefen sich die neuen Kredite für diesen Kundenkreis auf rund 335 Millionen Euro, das sind 25,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im März lag das Zusagevolumen bei ca. 117 Millionen Euro (+ 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat).
Die Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern vergaben neue Kredite für Privatpersonen in Höhe von 229 Millionen Euro (+ 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Im März lag der Wert bei 82 Millionen Euro (+ 18,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat).
Sachsen-Anhalts 13 Sparkassen bewilligten von Januar bis März neue Kredite in Höhe von fast 297 Millionen Euro (+ 12,8 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum), davon allein im März 109 Millionen Euro (+ 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat).
Dr. Ermrich rechnet damit, dass die Konsumfreude der Kunden nach Wieder-Öffnung der Läden noch einmal steigt.