Berlin, 28. August 2025 – Die 43 im Ostdeutschen Sparkassenverband (OSV) organisierten Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt verzeichneten im ersten Halbjahr 2025 eine insgesamt stabile Geschäftsentwicklung mit positiven Impulsen im Privatkundengeschäft und einer dynamischen Kreditvergabe.
„Die Sparkassen im Osten erfüllen weiterhin ihren öffentlichen Auftrag auf hohem Niveau. Sie bleiben verlässliche Partner für die Menschen und die Wirtschaft in Stadt und Land. Die Nachfrage nach Sparkassen-Krediten, insbesondere für Wohnraum, unterstreicht deren zentrale Rolle bei der Finanzierung von privaten und unternehmerischen Zukunfts-Projekten vor Ort“, so Ludger Weskamp, Geschäftsführender Präsident des OSV. „Auf dieser Basis blicken wir mit Zuversicht auf das Geschäft im zweiten Halbjahr.“
Kundeneinlagen: Wachstum bei Privatkunden, Rückgang bei Unternehmen und öffentlichen Haushalten
Die Einlagen der Privatkunden bei den Ost-Sparkassen stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 821,5 Mio. Euro auf insgesamt
112,4 Mrd. Euro. Zugleich gingen die Gesamteinlagen aufgrund des Einlagen-Abbaus durch Unternehmen und öffentliche Haushalte auf 133,3 Mrd. Euro (-0,7 Prozent) zurück.
In der langfristigen Betrachtung zeigt sich ein deutliches Einlagenwachstum:
Wertpapiergeschäft: Hohe Umsätze, Kunden bauen Vermögen auf
2024 konnte der Rückgang im Neukreditgeschäft der Sparkassen gestoppt werden. Im ersten Halbjahr 2025 zog es wieder an und erreichte ein Volumen von knapp 6 Mrd. Euro. 3,1 Mrd. Euro davon wurden für den Wohnungsbau zugesagt.
„Das hohe Preisniveau im Wohnungsbau und der allgemeinen Lebenshaltung, beachtliche Bau-Nebenkosten, kombiniert mit einer nach wie vor überbordenden Vorschriftendichte für Bauvorhaben bremsen aber noch immer das Geschehen in diesem Sektor“, so Ludger Weskamp.
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet der Verband ein Neukreditgeschäft in Höhe von mindestens 11 Mrd. Euro. Die Sparkassen bleiben damit eine wichtige Säule der regionalen Wirtschaftsentwicklung.
Besonders ausgeprägt war das Wachstum der Neuzusagen im Kreditgeschäft mit Privatkunden. Aber auch die Kreditzusagen an Unternehmen und Selbstständige wuchsen deutlich stärker, als die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Die Ost-Sparkassen begrüßen das Vorhaben Frühstartrente.
Die staatlichen Einzahlungen von 10 Euro je Kind sollten nach Ansicht des OSV ab der Geburt erfolgen. Erfolgsentscheidend wird sein, ob eine einfache Handhabung sichergestellt und schnell Klarheit über die Modalitäten erreicht wird. Zu begrüßen wäre die Steuerfreiheit bei Zuzahlungsmöglichkeiten und bei Reinvestitionen von Erträgen. Wichtig bleibt darüber hinaus, dass auch Menschen mit hohem Sicherheitsbedürfnis sich in der geförderten Produktpalette wiederfinden.
Rentabilität: Steigende Eigenkapitalanforderungen, Rückgang beim Betriebsergebnis, stabile Risikovorsorge, zuverlässig hohe Steuerzahlungen
Angesichts der positiven Entwicklung bei den Privatkundeneinlagen und der dynamischen Kreditvergabe erwarten die OSV-Sparkassen für das Gesamtjahr 2025 ein weiterhin moderates Wachstum. Zugleich belasten die ständig steigenden regulatorische Kosten die
Geschäftsentwicklung. So ist mit Umsetzung der
CRR III-Anforderungen zum Meldestichtag 31. März 2025 die Gesamtkapitalquote von 21,28 % (12/2024) auf 19,75 % (03/2025) um rd. -1,5%-Punkte allein aufgrund aufsichtlicher Änderungen zurückgegangen.
Das für 2025 prognostizierte Betriebsergebnis wird voraussichtlich bei rund 2,1 Mrd. Euro liegen, 2,1 Prozent unter dem besonders hohen Vorjahreswert. Die Sparkassen investieren dynamisch in die energetische und digitale Modernisierung, dadurch stiegen die Aufwendungen. Andererseits wirkt die Marktzinsentwicklung belastend auf den Zinsüberschuss.
Entlastend machen sich die vergleichsweise niedrige Kredit- und Wertpapierrisikovorsorge bemerkbar. Die Sparkassen planen dafür rund 229 Mio. Euro ein.
„In diesem Jahr werden unsere Mitgliedssparkassen zuverlässig eine erhebliche Summe an Steuern abführen, rund 555 Mio. Euro. Sie tragen damit wieder dazu bei, dass die Sparkassen in Deutschland mit Abstand die größten Steuerzahler in der Kreditwirtschaft sind. Das ist unser Beitrag zur Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben. Zusätzlich unterstützen die Sparkassen in ihren Geschäftsgebieten sehr aktiv mit Spenden und Förderungen die Kunst und Kultur, den Sport, die Wissenschaft, Umweltprojekte und das bürgerschaftliche Engagement“, so Ludger Weskamp.