Unternehmer-Preis des Ostdeutschen Sparkassenverbandes – Unternehmen, Verein und Kommune des Jahres ausgezeichnet

Weskamp: Ihre Innovationskraft ist bemerkenswert, ihr Ideenreichtum einzigartig“

Potsdam/Berlin, 28. November 2024

Es gibt sie noch – Menschen, die allen Krisen trotzen und die Herausforderungen im Sinne unserer Gesellschaft annehmen. Sie stehen für die Leistungsstärke und die Kreativität Ostdeutschlands. Erfolg im eigenen Unternehmen, ein lebendiges Vereinsleben und lebenswerte Städte und Gemeinden, dafür steht der Unternehmer-Preis des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) seit jeher. Am Donnerstag wurde er vor über 430 Gästen in Potsdam feierlich verliehen.

„Ihre Innovationskraft ist bemerkenswert, ihr Ideenreichtum einzigartig. Wir zeichnen heute Leuchtturmprojekte mit Strahlkraft aus, Menschen, die Visionen in ihrer Region verwirklichen. Menschen, die ihr Umfeld prägen und aus einer Lebensprüfung Verantwortung machen. In guten Zeiten mutig zu sein und voranzugehen, ist schon aller Ehren wert, in unsicheren Zeiten etwas zu wagen, geht mit einem großen Risiko einher und verdient unseren ausgesprochenen Respekt. Sie haben uns beeindruckt. Sie haben uns begeistert. Sie haben uns überzeugt. Denn man sieht nur mit dem Herzen gut“, würdigte der Geschäftsführende OSV-Präsident, Ludger Weskamp, die Kandidaten.

Den Impulsvortrag vor den Auszeichnungen hielt Catherine Loclair, Senior Vice President Corporate & Legal Affairs von ORAFOL, einem heute weltweit tätigen Unternehmen für grafische und Kunststoffprodukte mit Stammsitz im brandenburgischen Oranienburg. 2017 hatte Orafol den Unternehmer-Preis des OSV als innovativstes Unternehmen gewonnen.

Insgesamt 13 Preisträger haben sich unter 250 Bewerbern durchgesetzt. Ausgezeichnet wurden je ein Preisträger aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt in den Kategorien „Unternehmen des Jahres“, „Verein des Jahres“ sowie „Kommune des Jahres“.

Die Sieger kommen in diesem Jahr in Brandenburg aus Kloster-Lehnin, Brandenburg/Havel und Guben, in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Landkreis Rostock, Penzlin und Altentreptow,  in Sachsen aus Leipzig, Zschopau und Langenreichenbach und in Sachsen-Anhalt aus dem Altmarkkreis, dem Burgenlandkreis sowie der Gemeinde Muldestausee. Der Sonderpreisträger der SuperIllu stammt aus Mecklenburg-Vorpommern in Neubrandenburg.

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über alle Preisträger:

 

Unternehmen des Jahres

Die Auszeichnung „Unternehmen des Jahres“ würdigt Unternehmen, die sich mit einem kreativen Potenzial und einem modernen Marketing am Markt behaupten und durch stabiles Wachstum dauerhaft Arbeitsplätze schaffen.

Brandenburg: Besondere Fassaden für die Republik – über Generationen hinweg

Die Windeck Metallbau GmbH in Kloster-Lehnin hat ihren Ursprung in einer kleinen Schlosserwerkstatt, die Gründer Otto Windeck dort im Jahre 1895 eröffnete. Sein Sohn baute den Handwerksbetrieb nach 1945 wieder auf. Enkel Klaus qualifizierte sich 1974 per Abendschule zum Ingenieur und übernahm das Geschäft. Nach der Wiedervereinigung startete er mit Sohn Oliver durch. Aus dem Handwerksbetrieb wurde ein Produktionsbetrieb. Windeck spezialisierte sich auf die Produktion und Montage von Fassaden für die vielen neuen Gebäude, die nach der Wende gebaut wurden. Oft hat Windeck in Berlin Aufträge: Dort ist beispielsweise die Fassade vom „Futurium“, vom Zalando Campus und vom Kunsthaus Tacheles von der Windeck Metallbau GmbH. Seit 2014 führt Oliver Windeck in der vierten Generation die Firma: „Wir sind ein starkes Team und gemeinsam schaffen wir aus Stahl, Glas und Aluminium einzigartige Fassaden, die etwas Besonderes sind.“

Der Geschäftsführende Präsident des OSV, Ludger Weskamp, der Vorstandsvorsitzende der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam (MBS), Andreas Schulz, sowie der Landrat des Landkreises Potsdam Mittelmark, Marko Köhler, überreichten den Preis an Geschäftsführer der Windeck Metallbau GmbH, Sebastian Windeck.

Mecklenburg-Vorpommern: Gelungene Nachfolge für moderne Stall- und Melktechnik

Die Dröge GmbH in Mistorf bietet seit 1990 Stall- und Melktechnik an. Inzwischen kommen Service für Biomasse- und Photovoltaik-Anlagen sowie Elektromontagen hinzu. Wie bei vielen direkt nach der Wiedervereinigung gegründeten Firmen stellte sich nach über 30 Jahren die Nachfolgefrage. 2022 übernahm Jungunternehmer und Wirtschaftsingenieur Tom Hardtke die Firma. Wirtschaftsförderung und Banken halfen ihm bei der Übernahme. Tom Hardtke brachte frische Ideen mit, von denen er inzwischen viele umgesetzt hat: „Heute haben wir statt 19 nun 26 Mitarbeiter, darunter vier Lehrlinge. Wir haben viele Arbeitsprozesse digitalisiert und in einen neuen Internetauftritt investiert, mit dem wir nicht nur um Kunden, sondern auch um neue Mitarbeiter werben. Zudem sponsern wir mehrere Vereine, um unserer Verantwortung als regionales Unternehmen gerecht zu werden.“

Der Geschäftsführer des Unternehmens, Tom Hardtke, erhielt den Preis von Christian Kords, Firmenkundenberater der OstseeSparkasse, und OSV-Präsident Ludger Weskamp.

 

Sachsen: Computertechnik für Operationssäle und Intensivstationen

Die Firma ACL in Leipzig wurde 1997 von Dr. Holger Noffz gegründet, der als Wirtschaftswissenschaftler und Absolvent der Karl-Marx-Universität bereits 1990 einen EDV-Service in Leipzig aufgebaut hatte. Ab Mitte der 90er Jahre spezialisierte er sich auf Computertechnik, u. a. für Arztpraxen und Kliniken, insbesondere in Operationssälen und Intensivstationen. Dort gibt es aus Gründen der Hygiene und Patientensicherheit besondere gesetzliche und technische Anforderungen. Computer müssen beispielsweise lüfterlos arbeiten, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern. Die Geräte werden von ACL in Leipzig selbst entwickelt und gebaut. Seit 2011 ist der heutige Geschäftsführer und Leipziger Thomas Wollesky, 46, im Unternehmen; seit der Übernahme 2018 expandierte das Unternehmen stark. In den vergangenen sechs Jahren verdoppelte Wollesky die Mitarbeiterzahl und den Umsatz auf 100 Beschäftigte und 22,7 Millionen Euro, baute 2023 ein weiteres Produktionsgebäude am Stadtrand von Leipzig und hat heute Kunden aus aller Welt.

OSV-Präsident Ludger Weskamp und Olaf Klose, Vorstandsmitglied der Sparkasse Leipzig, übergaben den Preis an Geschäftsführer Thomas Wollesky.

 

Sachsen-Anhalt: Fachkräfte in die Region holen und halten

Die er-s group GmbH aus Klötze bietet europaweit Bauteile und Dienstleistungen für industrielle Verbrennungsanlagen an und unterhält dazu, neben der Firmenzentrale in der Altmark, sieben weitere Standorte in Europa. Unternehmer Detlef Elling, 65, sammelte nach der Wiedervereinigung als angestellter Manager in Holland Führungs- und Branchenerfahrung. 2009 gründete er dann in seiner Heimat die heutige e-r-s group GmbH. Heute hat das Unternehmen 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und macht mehr als 33 Millionen Euro Umsatz. Stolz ist Elling darauf, dass der Erfolg der Firma half, viele Fachkräfte in der Region zu halten – und auch anzuziehen. Beispielsweise einen Elektriker aus Marokko und einen Technischen Zeichner aus Indien. „Insgesamt hat unser Erfolg viele neue Einwohner in unsere Region geholt“, freut er sich.

Den Preis übergaben Ludger Weskamp, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Altmark West, Hans-Jürgen Behr, sowie der Landrat des Altmarkkreis Salzwedel, Steve Kanitz, an Geschäftsführer Detlef Elling.


Verein des Jahres

Die Kategorie „Verein des Jahres“ richtet sich an Vereine, deren Mitglieder besondere Leistungen mit hoher gesellschaftlicher und regionaler Bedeutung vorweisen können. Bewerben konnten sich auch in diesem Jahr Vereine aus den Bereichen Soziales, Kultur, Sport und Wirtschaft.


Brandenburg: Internationale Freundschaften durch coolen Sport in der Kleinstadt

Der World Freestyle e. V. lockt jedes Jahr Skateboarder aus aller Welt zur „World Freestyle Skateboarding Championships“ nach Brandenburg/Havel. Vor sechs Jahren gestartet, waren in diesem Jahr bereits 111 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 32 Nationen dabei, u. a. aus Fernost. „Viele haben uns gefragt, weshalb wir so ein Welt-Event in einer kleinen Stadt wie Brandenburg ausrichten und nicht in Berlin. Aber hier ist unsere Heimat, hier haben wir unser Netzwerk, hier packen alle mit an. Durch unseren Wettbewerb sind schon viele internationale Freundschaften entstanden“, freut sich der Vereinsvorsitzende Christian Heise, selbst begeisterter Skateboarder. Der Verein unterstützt in der Nachwuchsförderung Flüchtlinge aus Syrien und der Ukraine sowie Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen.

Der Vorstandsvorsitzende der MBS Potsdam, Andreas Schulz, der Oberbürgermeister von Brandenburg/Havel, Steffen Scheller, sowie Ludger Weskamp übergaben den Preis an den Vereinsvorsitzenden Christian Heise, die zweite Vorsitzende Melanie Gebert und Schatzmeister Daniel Welzel.


Mecklenburg-Vorpommern: Geschichte der Burg Penzlin lebendig halten

Der Förderverein „Alte Burg Penzlin“ e. V. gründete sich 1991 mit dem Ziel, die geschichtsträchtige, aber zum Teil einsturzgefährdete Burg zu retten und für künftige Generationen zu erhalten. Die inzwischen 64 Vereinsmitglieder und darüber hinaus auch viele andere Freiwillige aus der Region packten und packen dabei bis heute gerne mit an. „Der Verein ist für uns zur großen Familie geworden“, sagt Michael Baaß, seit 17Jahren Vereinsvorsitzender. Zusätzlich zu öffentlichen Geldern, mit denen die Burg wieder zu einem Schmuckstück wurde, schießt auch der Förderverein aus den Spenden der Vereinsmitglieder Gelder, u. a. für das Museum, zu. Der Verein ist zudem starker Partner der Stadt und unterstützt die Vorbereitungen zu traditionellen Festen wie der Walpurgisnacht, dem Burgfest und Weihnachtsmarkt. Nächstes großes Ziel: Die Sanierung des Burgdachs.

Der Vereinsvorsitzende Michael Baaß und sein Stellvertreter Ronald Böttcher nahmen den Preis von der Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Müritz, Andrea Perlick, und Ludger Weskamp entgegen.


Sachsen: Hier schlägt das Eisenbahnherz nicht nur in Miniatur

Der Zschopauer Modelleisenbahn- und Eisenbahnfreunde e. V. wurde 1986 als AG des Deutschen Modellbahnverbands der DDR gegründet. Die rund 40 Mitglieder, darunter viele Jugendliche und junge Erwachsene, arbeiten an Modellbahnanlagen und beschäftigen sich auch mit der Eisenbahnhistorie der Region. Höhepunkt des Vereinslebens ist die jährliche Modellbahnausstellung mit mehr als 2.000 Besuchern. Besonders beliebt ist dabei neben den Modellbahnanlagen ein Führerstand eines französischen Hochgeschwindigkeitszugs TGV, den die Zschopauer Eisenbahnfreunde in einen Fahrsimulator umgebaut haben und an dem sich Interessierte als Lokführer erproben können. Oft besuchen die Vereinsfreunde auch Modelleisenbahn- und Eisenbahnausstellungen in ganz Deutschland und in Europa. „Dort treffen wir uns mit vielen Gleichgesinnten sowie Freunden und holen uns neue Anregungen“, so der Vereinsvorsitzende Mirko Casper.

Ludger Weskamp und Manuela Willimowski, Vorstandsmitglied der Erzgebirgssparkasse, übergaben den Preis an den Vereinsvorsitzenden Mirko Casper und seinen Stellvertreter Tom Tripke.


Sachsen-Anhalt:  Das Miteinander steht im Mittelpunkt

Der Weißenfelser Ruderverein 1884 e. V. spielt eine zentrale Rolle im sportlichen und gesellschaftlichen Leben der Stadt. Einige der aktuell 207 Mitglieder waren und sind sportlich immer wieder ganz vorn bei Olympia und bei Weltmeisterschaften mit dabei. Besonders viel Wert legen die Aktiven auf die Nachwuchsarbeit. Das 1970 gegründete Trainingszentrum ist heute Landesleistungsstützpunkt. Der Verein unterhält 50 Vereinsboote – vom Einer bis zum Achter. 15 ehrenamtliche Jugendtrainer unterstützen eine hauptberufliche Trainerin. Vorstandsmitglied Ekkart Günther: „Bei allem Leistungswillen steht bei uns aber das Miteinander im Mittelpunkt. Rudern ist ein Gemeinschaftssport.“ 2024 feiern die Weißenfelser Ruderer ihr 140-jähriges Vereinsjubiläum.

Die Mitglieder der Vereinsvorstandes, Ekkart Günther, Annegret Günther sowie Frank Otto Democh bekamen den Preis von Ludger Weskamp und dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Burgenlandkreis, Mario Kerner, überreicht.


Kommune des Jahres

Teilnehmen am Wettbewerb „Kommune des Jahres“ konnten Kommunen, die durch ihre kommunale Wirtschaftsförderung ihre Standortattraktivität gesteigert und die Ansiedlung von Unternehmen gefördert haben.


Brandenburg: Eine Stadt in zwei Ländern mit einer großen Zukunft

Die Stadt Guben wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in eine deutsche und eine polnische Hälfte geteilt, mit einem großen Nachteil: die unterschiedliche städtische Entwicklung einer Stadt in zwei Ländern. Doch seit dem EU-Beitritt Polens 2004 hat sich die Lage der Stadt in einen Vorteil verkehrt. Unternehmen, die in Polen und Deutschland expandieren wollen, finden hier kompetentes Personal, das beide Sprachen spricht. Von 1.400 angemeldeten Firmen in Guben haben 500 ausländische Inhaber; die Gewerbegebiete sind ausgelastet. Die beiden Stadtverwaltungen in Guben und Gubin werben gemeinsam als „Eurostadt-Euromiasto“. Gubens Bürgermeister Fred Mahro freut sich über den jüngsten Coup: die Ansiedlung eines Werks des „BiFi“- Herstellers Jack Link‘s mit seinem zweiten Produktionsstandort in Europa.

Die Auszeichnung nahm der Bürgermeister der Stadt Guben, Fred Mahro, von Ludger Weskamp, sowie dem Vorstandsmitglied der Sparkasse Spree-Neiße, Thomas Heinze, entgegen.


Mecklenburg-Vorpommern: Eine Stadt sieht Grün

Die Stadt Altentreptow liegt in einer Region, in der erneuerbare Energien eine besondere Rolle spielen. Die Stadt ist geschäftsführende Gemeinde für weitere 18 Gemeinden, dem Amtsbereich Treptower Tollensewinkel. Im Amtsbereich laufen 123 Windkraftanlagen, weitere 39 sind geplant. 67 Hektar sind mit Solarparks bebaut, weitere 1.580 Hektar sollen folgen. Außerdem gibt es sieben Biogasanlagen. Alles zusammengerechnet wird rund um Altentreptow weit mehr Energie produziert, als die Einwohner der Region benötigen. Statt Stromtrassen in die Ferne auszubauen, will Bürgermeisterin Claudia Ellgoth mit diesem grünen Strom mehr Jobs in die Region locken. Die Stadt hat dazu ein grünes Gewerbegebiet ausgewiesen und ist bereits in Gesprächen mit Interessenten. „Dabei setzen wir auf innovative wie auch gestandene Branchen, denn das gilt es, zukünftig klug miteinander zu verzahnen.“

Bürgermeisterin Claudia Ellgoth nahm den Preis von Ludger Weskamp und dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin, Peter Siebken, entgegen.

 

Sachsen: Einer für alle und alle für einen

Das Dorf Langenreichenbach mit 700 Einwohnern ist ein Ortsteil der Gemeinde Mockrehna im Norden von Sachsen. Ortsvorsteher Detlef Bölke: „Wir haben erkannt, dass oben die Mittel knapp sind und wir uns am besten selbst darum kümmern, unser Dorf schöner zu machen.“ Besonders wichtig ist den Langenreichenbachern der Zusammenhalt. Bölke: „Wir sind ein Familiendorf, in dem das Zusammengehörigkeitsgefühl und gegenseitige Hilfe großgeschrieben werden.“ Gemeinsam renovierten die Dorfbewohner beispielsweise das alte Pfarrhaus und gestalteten einen Trimm-dich-Pfad. Eine mit einem Pavillon überdachte Sitzecke lädt zum gemeinsamen Verweilen ein. Eine verwilderte Streuobstwiese wurde zum Biotop für die örtlichen Kindergartenkinder. Sehr aktiv ist die örtliche Feuerwehr, deren Jugend schon mehrfach „Sachsenmeister in der Gruppenstafette“ wurde. Nachwuchssorgen gibt es in Langenreichenbach keine.

Ludger Weskamp und Olaf Klose, Vorstandsmitglied der Sparkasse Leipzig, überreichten den Preis an den Ortsvorsteher Detlef Bölke.


Sachsen-Anhalt: Ernstgemeinte Kinder- und Jugendbeteiligung

Die Gemeinde Muldestausee rief als erste Gemeinde im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

im Jahr 2017 einen Jugendgemeinderat ins Leben. „Wir wollen junge Menschen motivieren, ihre Heimat aktiv mitzugestalten, und ihnen Möglichkeiten geben, dies eigenverantwortlich zu tun. Das ist bei uns auch kein Blabla-Gremium“, sagt Bürgermeister Ferid Giebler. Die zehn jungen Leute zwischen 13 und 23 Jahren im Jugendgemeinderat setzten beispielsweise den Bau einer Freizeitanlage für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Budget: ca. 560.000 Euro) durch. Stolz ist Bürgermeister Giebler auch auf die Standardisierung der Ausbildung aller neun Ortsfeuerwehren.

Den Preis überreichte Ludger Weskamp gemeinsam mit dem Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld, Ingo Donnepp, an Bürgermeister Ferid Giebler.


Sonderpreis der SuperIllu

„Der kleine Prinz“: Liebevolle Pflege für schwer kranke Kinder und Jugendliche

„Der Kleine Prinz“ heißt der Intensivpflegedienst für Kinder und Jugendliche in Hohenmin in Mecklenburg-Vorpommern, den die gelernte Krankenschwester Sandra Rossnagel und ihr Mann Andreas im Jahr 2019 gründeten. „Der Bedarf bei der Intensivpflege für Kinder und Jugendliche ist enorm“, sagt Sandra Rossnagel. „Sie brauchen ein Zuhause und viel Liebe und Zuwendung.“ Deshalb richtete sie eine eigene Pflegeeinrichtung für bedürftige Kinder ein, inzwischen gibt es eine zweite. Insgesamt 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für „Der Kleine Prinz“ tätig. Sie pflegen und betreuen schwer erkrankte Kinder und Jugendliche von 0 bis 18 Jahren – und bieten zudem ambulante Pflegedienstleistungen an. Ausgezeichnet wurde der Intensivpflegedienst mit dem Sonderpreis der Zeitschrift SuperIllu.

Den Preis übergaben der Chefredakteur der SuperIllu, Stefan Kobus, und Ludger Weskamp zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin, Peter Siebken, an die Inhaberin Sandra Rossnagel.