Unternehmer-Preis des Ostdeutschen Sparkassenverbandes – Unternehmen, Verein und Kommune des Jahres ausgezeichnet

Weskamp: Engagierte Menschen bringen Region voran

 Potsdam/Berlin, 17. November 2022 Sie machen Mut in schwierigen Zeiten. Sie zeigen die Leistungsstärke und die Kreativität der ostdeutschen Städte und Landkreise. Die Preisträger des Unternehmer-Preises des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), der am Donnerstag traditionell in Potsdam vergeben wurde.

„Wir brauchen engagierte Menschen, die zum Zusammenhalt in ihrer Region beitragen und sie voranbringen. Unsere Preisträger stehen für viele Persönlichkeiten, die Herausforderungen annehmen und etwas bewegen. Sie können stolz auf ihre Leistungen sein“, würdigte der Geschäftsführende OSV-Präsident, Ludger Weskamp.

Insgesamt haben sich 195 Kandidaten beworben. Ausgezeichnet wurden je ein Preisträger aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt in den Kategorien „Unternehmen des Jahres“, „Verein des Jahres“ und „Kommune des Jahres“.

Die Sieger kommen in diesem Jahr aus den Landkreisen Barnim, Potsdam-Mittelmark, Spree-Neiße, aus der Hansestadt Rostock, den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Greifswald, aus der Region Bautzen, dem Landkreis Nordsachsen sowie aus Wittenberg, Dessau-Roßlau, der Börde und dem Altmarkkreis Salzwedel.

Unternehmen des Jahres

Die Auszeichnung „Unternehmen des Jahres“ würdigt Unternehmen, die sich mit einem modernen Marketing und einem kreativen Potenzial am Markt behaupten und durch stabiles Wachstum dauerhaft Arbeitsplätze schaffen.

Brandenburg – Waldbrände verhindern

Um Waldbrände wirkungsvoll bekämpfen zu können und die Schadfläche möglichst kleinzuhalten, müssen sie so früh wie möglich erkannt und genau lokalisiert werden. Der Unternehmer des Jahres Brandenburg, die Dryad Networks GmbH aus Eberswalde entwickelt Sensoren-Netzwerke, die durch fortlaufende Messung von Umweltdaten Waldbrände bereits während der Schwelbrandphase erkennt. Dryaden waren in der Antike Baumgeister. Die modernen, künstlichen „Dryaden“ überwachen, analysieren und schützen Wälder mithilfe modernster Technik. Sie hilft, Waldbrände durch Früherkennung zu bekämpfen und die Vitalität und das Wachstum von Wäldern und anderen lebenswichtigen Ökosystemen zu überwachen. Die im Netzwerk gesammelten Daten werden mit cloudbasierten Big-Data-Tools für Analysen, Überwachung und Alarmierung verarbeitet. Die Dryaden aus Eberswalde sind international gefragt. Sie kommen unter anderem in den USA, Griechenland, Südkorea und Spanien zum Einsatz.

Der Geschäftsführende Präsident des OSV, Ludger Weskamp, und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Barnim, Uwe Riediger, überreichten den Preis an den Geschäftsführer Carsten Brinkschulte.

Mecklenburg-Vorpommern – nachhaltige Wärme

Grünes Bauen und Wohnen mit Ökostrom aus Solar- und Windkraftenergie liegen im Trend. Der Landessieger in Mecklenburg-Vorpommern, die SMART GREY.technologies GmbH (Landkreis Rostock) ist ein innovatives Unternehmen, welches das neuartige elektrisches Wandheizsystem, AMBIENA Heat Wall, auf Basis von Niederspannung anbietet. Das Gesamtsystem ist komplett ökologisch. Die AMBIENA-Flächenheizung besteht aus mehreren Heizkomponenten. Diese Platten können einzeln oder in Gruppen gesteuert und die Temperatur in jedem Raum so individuell geregelt werden.

Das Besondere: AMBIENA-Flächenheizungen werden sehr schnell warm und kühlen sich genauso rasch wieder ab. Die Raumtemperatur lässt sich genau festlegen. Sie können in Neu- und Altbauten eingesetzt werden und eignen sich gut als Ergänzung zu Photovoltaikanlagen.

Die Geschäftsführer des Unternehmens, Dr. Andreas Müller und Jörg Sinnig, erhielten den Preis von Ludger Weskamp und dem Vorstandsmitglied der OstseeSparkasse Rostock, Karsten Pannwitt.

Sachsen – Liebhaberstücke erhalten

Bei Liebhabern alter DDR-Motorräder ist der Landessieger Sachsen bekannt und beliebt. Die AKF Fahrzeugteile GmbH aus Bautzen ist Marktführer im Handel von Ersatzteilen & Zubehör für Zweiradtechnik. Spezialisiert hat sich das Bautzener Unternehmen auf die Traditionsmarken Simson, MZ und exotische Oldtimer-Fahrzeuge.

AKF hat für nahezu jedes Problem eine Lösung. Dafür garantieren 16.000 Artikel auf Lager, das breite Produktsortiment und die hohe Warenverfügbarkeit. Das Unternehmen bietet individualisiertes Einkaufserlebnis durch 3-D-Konfiguratoren. AKF ermöglicht einen generationenübergreifenden Erhalt der Fahrzeuge.

2003 in der elterlichen Garage gestartet, setzt das Unternehmen seitdem auf Wachstum. Heute lagern die Ersatzteile auf 7.500 m² Lagerfläche, inkl. 38.000 Fachbodenlagerplätzen. AKF beschäftigt 80 Mitarbeiter und hat 2021 21 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Es gilt als größtes Unternehmen seiner Art in Europa. Ludger Weskamp und Gerald Iltgen, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Bautzen, übergaben den Preis an die Geschäftsführer des Unternehmens Anke und Alexander Kalkbrenner sowie André Koch.

Sachsen-Anhalt – nachhaltig ernten

Dass Nachhaltigkeit auch im Obst- und Gemüseanbau möglich ist, beweist der Landessieger Sachsen-Anhalt, die Wittenberg Gemüse GmbH. Das Unternehmen baut Tomaten, Erdbeeren und Paprika an und legt Wert auf einen guten Geschmack. Es beliefert den Einzelhandel und verarbeitet ihre Produkte weiter zu Marmelade und Smoothies.

Das Unternehmen gilt als größter Gemüseproduzent mit Großgewächshäusern in Mitteldeutschland. Seit 2014 hat sich die Anbaufläche von ursprünglich 15 Hektar auf 40 Hektar im Jahr 2022 erweitert. Es wurden in dieser Zeit insgesamt 60 Millionen Euro investiert. Die Wittenberger setzen auf Ressourcenschonung. So wurde der größte Teil der Gewächshäuser auf Konversionsflächen des ehemaligen Gummiwerkes errichtet. Zur Beheizung wird ausschließlich Industrieabwärme aus den benachbarten SKW Stickstoffwerken Piesteritz verwendet. Gleiches gilt für das benötigte C02, welches ebenfalls als Abfallprodukt bei SKW anfällt und hier zur Ernährung der Pflanzen verwendet wird und somit nicht in die Atmosphäre entweicht.

Den Preis überreichten Ludger Weskamp und Ralf Fincke, Vorstandmitglied der Sparkasse Wittenberg, an die Geschäftsführer Marion van Gog und Wichard Schrieks.

Verein des Jahres

Die Kategorie „Verein des Jahres“ richtet sich an Vereine, deren Mitglieder besondere Leistungen mit hoher gesellschaftlicher und regionaler Bedeutung vorweisen können. Bewerben konnten sich auch in diesem Jahr Vereine aus den Bereichen Soziales, Kultur, Sport und Wirtschaft.

Brandenburg – Altes erhalten

Eisenbahnfans haben viel zu entdecken, beim Verein des Jahres Brandenburg. Der Klein Kölziger Ziegeleibahn e.V. gründete sich 2008 und betreibt Heimatkunde ganz praktisch: Er setzt sich für den Erhalt einer Schmalspureisenbahn und der alten Ziegelei ein. Die Ziegelei und damit auch die Ziegeleibahn wurde schon Anfang der 1960er Jahre stillgelegt, der Verein hat sich die Restaurierung zum Ziel gesetzt.

Der Verein hat erreicht, dass die Geschichte der Feldbahn in Klein Kölzig durch den Betrieb der Bahnstrecken lebendig wird. Es gelang ihm, vorhandene und neue Schienentrassen der ehemaligen Ziegeleifeldbahn herzustellen sowie alle bahntechnischen Bauten, Fahrzeuge und Anlagen betriebsfähig zu erhalten. Das Vorstandsmitglied der Sparkasse Spree-Neiße, Thomas Heinze, und Ludger Weskamp übergaben den Preis an die Vereinsvorsitzenden Uwe Eppinger und Michael Heßlich.

Mecklenburg-Vorpommern – Inklusion leben

Ein Ballsport, den man blind spielt; der Landessieger Mecklenburg- Vorpommern weiß, wie das geht. Im Rostocker Goalballclub Hansa e.V. spielen und trainieren Menschen mit und ohne Seheinschränkung gemeinsam und sind auch national erfolgreich. Einzelne Sportler konnten bei den Paralympics Akzente setzen.

Der Verein setzt auf Jugendarbeit und Nachwuchsförderung. Gleichzeitig gelingt es ihm, junge Talente an Mecklenburg-Vorpommern zu binden. Er hat ein treues Publikum. Beim Goalball sind auch die Zuschauer gefordert. Während des Spiels ist es still, denn die Spieler müssen sich auf ihr Gehör verlassen. Ein Glöckchen im Ball soll bei der Orientierung helfen. Der Vereinsvorsitzender Reno Tiede und der Cheftrainer Mario Turloff nahmen den Preis von Ludger Weskamp sowie dem Vorstandsmitglied der OstseeSparkasse Rostock, Karsten Pannwitt, und dem Leiter des Rostocker Sportamts und Vorsitzenden des Landesfußballverbandes, Dr. Heiko Lex, entgegen.

Sachsen – Vorurteile abbauen

Vorurteile gegen psychisch Kranke und gegen die psychiatrische Versorgung abzubauen, das hat sich der Landessieger im Freistaat Sachsen vorgenommen: der Verein Rosengarten e.V. Der Verein aus Wermsdorf (Landkreis Nordsachsen) arbeitet mit Selbsthilfeund Angehörigengruppen. Er organisiert Informationsveranstaltungen, klärt über psychische Erkrankungen auf und baut somit Vorurteile ab. Darüber hinaus hat er in Schloss Hubertusburg das Kunst-, Ausstellungs- und Integrationsprojekt „Karl Hans Janke“ initiiert. Janke, selbst Psychiatriepatient, war ein genialer Erfinder und wurde als Phantast und Irrer verurteilt.

Ludger Weskamp, der Landrat des Landkreises Nordsachsen, Kai Emanuel, sowie Daniela Laupitz, Geschäftsstellenleiterin in Oschatz bei der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, übergaben den Preis an die Vereinsvorsitzende Steffi Saupe.

Sachsen-Anhalt – den Schwächsten helfen

Kindern helfen will der Landessieger Sachsen-Anhalt, der Verein Biker zeigen Herz für Kinder aus Dessau. Durch Sammlung von Spenden unterstützt der Verein seit Jahren die Schwächsten unserer Gesellschaft, um das Leben der Kinder ein wenig leichter und fröhlicher zu gestalten. Die 20 Mitglieder des Vereins und viele fleißige Helfer, Biker aus nah und fern, haben seit der Gründung Benefizveranstaltungen organisiert, z.B. Konzerte und Biker-Ausfahrten. Alle in diesen Benefiz-Aktionen eingenommenen Spenden und Geldbeträge kamen in vollem Umfang dem jeweiligen Projekt des Jahres zugute.

Jedes Jahr erhält ein anderes Projekt für Kinder die entsprechenden Spenden, u.a. für Spielplätze, Therapie- und Bolzplätze sowie behindertengerechte Fahrräder und für die Wünsche der Kinder mit einer lebensverkürzenden Diagnose in einem ambulanten Kinder- und Jugendhospiz in Dessau.

Die Vereinsvorsitzenden, Ingo Ondrey und Karl-Heinz Richter, nahmen den Preis von Ludger Weskamp und Matthias Crain, Verhinderungsvertreter des Vorstandes der Stadtsparkasse Dessau entgegen.

Sonderpreis SuperIllu – Verein RideMark e.V.

Um junge Menschen kümmert sich auch der Verein RideMark e.V. aus der Hansestadt Gardelegen (Altmarkkreis), der den Sonderpreis der Zeitschrift SuperIllu gewann.

Der junge Verein, er wurde 2021 gegründet, hat eine Dirtjump-Anlage in Eigenleistung (2000 Tonnen Lehm in mehr als 4000 Arbeitsstunden) gebaut. Der Skatepark gilt aufgrund seiner Größe und der unterschiedlichen Hindernisse als Unikat in der Altmark.

Der Verein will Kinder und Jugendliche in der Region fördern und ihnen einen aktiven, sportlichen Freizeitausgleich unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten bieten. Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt, ihre motorischen Fähigkeiten entwickelt.

Den Preis übergaben Stefan Kobus, Chefredakteur der SuperIIlu, und Ludger Weskamp zusammen mit Hans-Jürgen Behr, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Altmark West, und dem Landrat des Landkreises Altmarkkreis Salzwedel, Steve Kanitz, an die Vereinsvorsitzenden William Wistuba und Max Hartmann.

Kommune des Jahres

Teilnehmen am Wettbewerb „Kommune des Jahres“ konnten Kommunen, die durch ihre kommunale Wirtschaftsförderung ihre Standortattraktivität gesteigert und die Ansiedlung von Unternehmen gefördert haben.

Brandenburg – lebendige Kommune

Der Landessieger Brandenburg steht für Vielfalt, die Gemeinde Michendorf (Landkreis Potsdam Mittelmark). Michendorf setzt nicht nur auf Wirtschaftsförderung, die Gemeinde bietet auch Alt- und Neubürgern viel. Insbesondere um Geflüchtete sorgt sie sich, wie zuletzt um Menschen aus der Ukraine. Sie setzt auf breite Bürgerbeteiligung und legt Wert auf Orte der Begegnung mit 30 Kulturvereinen, 16 Sportvereinen, sieben kirchlichen Einrichtungen, zwei Bibliotheken und zwei Theaterbühnen.

Die Auszeichnung nahm die Bürgermeisterin der Gemeinde Michendorf, Claudia Nowka, von Ludger Weskamp und dem Vorstandsmitglied der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam, Andreas Koch, sowie dem Landrat des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Marko Köhler, entgegen.

Mecklenburg-Vorpommern – lebendige Innenstadt

Der Landessieger aus dem Norden, die Hansestadt Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald), setzt auf Wirtschaft, Tourismus und Kultur. Die Bewohner sind ihr wichtig. Sie will die Innenstadt lebendig und so für die Menschen attraktiv weiterentwickeln. In Anklam fühlen sich die Menschen wohl, sie können leben, also wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen.

Dafür hat die Stadt viel getan. Alte DDR-Bauten wurden durch Neubauten ersetzt und die Nikolaikirche zu einem Flugmuseum umgebaut. In Anklam finden viele Veranstaltungen statt, u.a. eine Fohlenschau oder Trabbitreffen. Und auch wirtschaftlich ist Anklam gut aufgestellt. So forscht der Reifenhersteller Continental in Anklam über nachhaltige Reifenherstellung mit Löwenzahn.

Der Bürgermeister der Hansestadt Anklam, Michael Galander, sowie die stellvertretende Bürgermeisterin, Beatrix Wittmann-Stifft, nahmen den Preis von Ludger Weskamp und dem Vertriebsdirektor der Sparkasse Vorpommern, Jörg Berner, entgegen.

Sachsen – Image verbessern

Die Kommune des Jahres in Sachsen will ihr Image verbessern. Hoyerswerda (Landkreis Bautzen) war in der DDR Braunkohleabbau- und Veredelungsstandort. Nach der Wiedervereinigung musste sie sich neu orientieren.

Die Stadt hat die Probleme angepackt, neue Unternehmen angesiedelt und Projekte zur Integration neuer Mitbürgerinnen und Mitbürger auf den Weg gebracht. Hoyerswerda begreift sich als moderne Stadtgesellschaft, die Traditionen pflegt und Neues angeht.

Ludger Weskamp und Heiko Lachmann, Vorstandsmitglied der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, übergaben den Preis an den Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh.

Sachsen-Anhalt – Gemeinsam erfolgreich

Gemeinsamkeit und bürgerschaftliches Engagement wird groß geschrieben in der Kommune des Jahres Sachsen-Anhalt, der Gemeinde Hohe Börde (Landkreis Börde). Sie lebt das Motto: „Du bist Dorf“. Initiiert und gestaltet wird dies vom Freiwilligenbüro Hohe Börde, das mit der

Gemeindeverwaltung an einem Strang zieht. Diese Haltung spiegelt sich in einer Reihe von Projekten wider. Einkaufshilfen während der Corona-Pandemie, Hilfe bei Impfaktionen, Maßnahmen für Ukraine-Geflüchtete, ein Streuobstwiesenprojekt, digitale Tauschbörsen oder einfach nur Hilfe bei Alltäglichem, das alles ist normal in Hohe Börde.

Den Preis überreichte Luder Weskamp gemeinsam mit Markus Latz, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Börde, sowie dem Landrat des Landkreises Börde, Martin Stichnoth, an die Bürgermeisterin Steffi Trittel.